[Geschichte] Erzählungen aus dem Reich der Schatten

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Seregeth
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[Geschichte] Erzählungen aus dem Reich der Schatten

Beitrag von Seregeth » Mo 11. Jul 2016, 14:49

Der Pegasus

Eine kühle Brise wehte vom Gletscher herab nach Ambera. Es war ein Tag wie jeder andere als die Sonne aufging. Schon seit Monaten wunderte sich keiner mehr, dass jede Woche mehr und mehr Männer und Frauen nicht mehr zur Arbeit auf die Felder kamen. Stattdessen wuchs das Schloss der Prinzessin immer höher und höher. Nur wenige Informationen drangen aus dem Gemäuer nach außen. Eigentlich wusste niemand so genau, was dort drinnen vor sich ging. Das beunruhigte die Dorfbewohner über die Grenzen von Ambera hinweg.

Es war schon Dämmerung als ein Trupp der Garde in eines der Dörfer kam. Jesides dachte sich jedes Mal, wenn die Männer kamen, es wird etwas Schlimmes geschehen. In all den Monaten seitdem die alten Dorfleute verändert wurden kamen diese Gardisten immer wieder. Sie verlangten Gelder, sie verlangten Holz oder manchmal auch Reittiere. Doch zum Geld eintreiben waren sie schon hier gewesen diese Woche. Holz gab es schon lange keines mehr, und die paar Tiere die sich noch auf die Ebene trauten waren es wohl kaum wert eine solche Abteilung hierher zu beor-dern. Jesides versteckte sich hinter einem Fass und beobachtete was geschah.
Aus einem Stall wurde ein Mann herausgezerrt. Es war Retzuer, ein älterer aber noch sehr rüstiger Mann. Er hatte einige Pferde in seinem Stall. Die meisten waren alt und krank. Manchmal ging er raus auf die Ebenen und suchte nach guten Hengsten für eine Stute. Jetzt erst erkannte Jesides, dass noch jemand mit dabei war, den er noch nie zuvor gesehen hatte. Es war ebenfalls einer die-ser Veränderten. Die Garde umzingelte den mittlerweile am Boden liegenden Retzuer. Jesides konnte nicht genau hören was gesprochen wurde. Der Neue gestikulierte wild mit den Armen. Er schlug Retzuer immer wieder mit seinem Plattenhandschuh ins Gesicht. Als sich der alte Mann schon fast nicht mehr bei Bewusstsein halten konnte zeigte er auf seinen Stall. Sofort gingen ein paar der Gardisten hinein und kamen recht schnell wieder heraus. Mit dabei hatten sie an der Leine etwas ganz besonderes. Etwas, dass Jesides noch nie gesehen hatte. Es war ein prächtiges Pferd, eine Stute. So schönes Fell, so schöne Statur und so schöne… warte! Flügel, es hatte Flügel! Vor Freude endlich einmal einen Pegasus gesehen zu haben sprang Jesides aus seiner Deckung auf und stieß einen Freudenschrei aus.

Als die Garde wieder das Dorf verließ war es bereits tiefste Nacht. Sie nahmen den Pegasus na-türlich mit. Retzuer durfte nach all der Tortur wieder zurück in sein Haus, dennoch weinte er bittere Tränen dem stolzen Tier nach. Mitgenommen wurde auch Jesides. Bolzen ragten durch seine Brust am Rücken hinaus als er über eines der Pferde geworfen wurde.
Als der Mond hoch stand und sein Licht auf den Burg war kam die Garde wieder im Schloss an. Im Burghof wurde der Pegasus angepflockt. Das Tier versuchte sich loszureißen, doch es gelang nicht. Immer wieder bäumte es sich auf, steckte die Flügel ab und schlug um sich. Siamanth schritt die Treppe hinab und ließ den Pegasus keinen Moment aus den Augen. Unten angekommen streckte sie die Hand aus und fasste dem Pegasus an die Stirn. Das Tier war auf der Stelle ruhig. Begann langsam und gleichmäßig zu atmen. Die ganze Aufregung war verschwunden. „So ein edles Tier, von solch edlem Blut. Welche Freude dich aus der Barbarei dieser Dorfbewohner gerettet zu haben. Du wirst jetzt mir dienen.“

Seregeth
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Re: [Geschichte] Erzählungen aus dem Reich der Schatten

Beitrag von Seregeth » Fr 22. Jul 2016, 09:14

Erste Knospen waren schon auf den Büschen zu sehen. Eigentlich war es verwunderlich. Oft dauerte es bis lange in den Sommer hinein, bis endlich der echte Frühling sich an zeigte. Vermutlich lag es an der sehr kahlen Landschaft. Die fruchtbare Ebene lag so dicht an den Bergen, dass diese wohl großen Einfluss auf das Klima hatten.
Siamanth ging durch den Schlossgarten und striff mit den Fingern durch die Blätter der Büsche. Der Mond schien hell und lies die Knospen in besonderem Glanz erscheinen. Die Knospen waren weiß wie Schnee und passten gut zur bleichen Haut der Prinzessin. Am Ende des Weges angekommen pflückte sie eine der Knospen ab. Augenblicklich verdorrte die Knospe. Die Blätter bogen sich nach außen und brachen ab, ehe sie dann vom Wind davon getrieben wurden. Siamanth blickte in den Himmel. Sie sah zufrieden aus und ging zurück in das Schloss, hinauf zum höchsten Turm.

Herbert war immer gut gelaunt wenn er draußen am Feld war. Er wusste, hier gehört er her. Es machte ihm Freude die Felder zu bestellen. Am Feldrand saß seine Frau. Heute trug sie wieder ihr wunderschönes Halsband mit einer Brosche. Die Brosche war ein Geschenk seiner Familie zur Hochzeit. Es war magisch, so erzählte man sich, und warnt vor großen Gefahren. Sie war auch ein junges Weib welches treu zu ihm stand. Er wusste, dass sie nur darauf wartete, bis er endlich vom Feld heim kam. Sie waren erst kurz verheiratet und alle im Dorf warteten nur darauf, wann endlich verkündet werden konnte, dass auch Herberts Samen aufging und ein stolzer Nachwuchs ins Haus stand. Kinder waren wichtig, nur wer viele Kinder hat, der konnte etwas von sich behaupten. Er dachte immer noch an die Schulters. Diese hatten 15 Kinder. Davon sogar 10 Burschen, und Hr. Schulters, ein stattlicher Mann, war Bürgermeister.
Auf einmal wurde Herbert fast von den Beinen gerissen. Ein Sturm ist aufkommen. So plötzlich und so stark wie er es noch nie gesehen und gespürt hatte. Als er zu seiner Frau hinüber blickte lag sie schon am Boden und klammerte sich mit letzten Kräften an einen Ast um nicht davon getragen zu werden. Er sah sich um und erkannte entfernt eine gewaltige Wolkensäule, welche aus dem Himmel herab kam sich zu einem Trichter formte. Die Spitze endete genau beim Turm der Schatten im Zentrum der Ebene. Welch Werk haben die Hexer der Schatten nun wieder vollbracht, dass so etwas passieren konnte, fragte er sich. Rings um ihn herum entwurzelten Bäume, flogen Blätter, Äste und andere Trümmer umher.
Noch ehe er sich weiter darüber aufregen konnte war es auch schon wieder vorbei. Der Trichter zog sich in den Himmel zurück und entferne sich. Rund um ihn herum war alles verwüstet. Sein Feld war unbrauchbar. Seine ersten Gedanken galten aber seiner Frau, die er nirgends sehen konnte. Er lief umher, stieg über abgebrochene Stämme hinweg, bahnte sich seinen Weg zum Rand des Feldes. Der Baum an den sie sich klammerte war fort. Er fand seine Frau nicht wieder.
Als die Trauer um war, war er wieder am Feld. Er spannte die Gäule an die Stämme die da lagen und zerrte sie zur Seite. Wenigstens das hatte er noch von seinem altem Feld. Viel Holz, dass er nun zum Markt bringen konnte.

Im Schloss war man genau so wenig vorbereit auf diesen Sturm. Aber man war geschützt hinter den dicken Mauern. Als alles vorbei war begannen die Arbeiter die Schäden zu beseitigen. Unzählige Arbeitskräfte wurden aus den Dörfern herbeigerufen um die Arbeiten schnell durchführen zu können. Als die Sonne hinter dem Horizont verschwand musste alles wieder in Ordnung sein. Nichts sollte den Anblick der Vampire trüben. Die Wege wurden wieder frei geräumt, von Dreck und Schmutz befreit, sodass die hohen Herrschaften wieder ungehindert gehen konnten. Leider gelang es nicht, alles zu entfernen, aber zumindest die Wege waren frei. Als dann ein paar der blassen Gestalten eine Besichtigungsrunde machen fiel einem dieser ein kleines Leuchten unter dem abgerissenen Geäst auf. Er stieg hin und bückte sich um nachzusehen. Dort lag ein totes Mädchen und hatte eine Brosche um den Hals. Als er das Schmuckstück greifen wollte begann es immer mehr und heller zu leuchten. Als das Licht schon so grell war ließ er wieder ab davon und ging weiter seinen weg; und das Licht wurde wieder schwächer.

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Re: [Geschichten] Erzählungen aus dem Reich der Schatten

Beitrag von Seregeth » Di 25. Okt 2016, 13:28

Wütend schleuderte Trzekat den Bericht der ihm vor kurzem überbracht wurde zu Boden. Eine Ungeheuerlichkeit, dass so etwas im Land der Schatten passieren kann. Hier muss etwas geschehen, das war für ihn klar, und es war keine Zeit zu verlieren. Wenn der Herrscher davon erfuhr, konnte er gleich seinen Hut nehmen und gehen. Er bestellte seinen Adjutanten herbei und gab ihm einige Befehle, er sich wieder an seine Karte setzte und zu überlegen begann.

Seit einigen Tagen wanderte Gless schon in den Bergen von Rechtberg umher. Er genoss die Ruhe. Die Verbundenheit zur Natur in den Wäldern konnten mehr die Elfen fühlen, aber er war ein einfacher Bauer. Für in zählten die Steine aus den Bergen mehr. So hatte er festen Halt unter den Füßen und auch seine Frau hatte ihn immer wieder einen zu langen Zwerg genannt. Ein Schreck durchfuhr ihn, als er plötzlich Hilferufe hörte. Schnell eilte er der Stimme entgegen. Eine junge Frau lag zusammengekauert in einer Felsspalte. Sie hatte sich dort versteck, so schilderte sie es Gless mit einem Zittern in der Stimme, vor etwas Schrecklichem. Von der Flucht hatte sie ein paar Schrammen davon getragen. Ein Ork sei in diesem Berg! Er trug einen Rucksack und hatte ein Schwert bei sich. Sie beschrieb den Ork als ein grunzendes Ungeheuer, dass sich ihr unsittlich nähern wollte.
Gless hatte schon einiges über Orks gehört, aber dass es diese von sich aus bis hierher verschlagen hatte, das war ihm neu. Als er die junge Frau zu verarzten begann hörte er den Ork brüllen. Er musste ganz nahe sein. „Komm schnell, ich stütze dich“ sagte er der Verletzten. Sie mussten hier weg. Einen Angriff würden sie vielleicht nicht überleben, waren sie doch beide unbewaffnet. Sie bewegten sich langsam und mühevoll durch den Berg, an vielen losen Steinen vorbei und manchmal sind sie nur knapp einem Absturz entgangen. Doch der Ork schien ihnen auf den Fersen zu sein. Immer wieder hörten sie das Ungeheuer hinter sich. Aber sie wagten es nicht sich umzudrehen. Sie hatten Glück, als sie eine Gruppe der Garde der Schatten trafen. Gless schilderte schnell was es mit der Frau und dem Ork auf sich hatte.

Der Ork wurde über Tage hinweg beobachtet. Späher der Schatten beobachteten ihn auf Schritt und Tritt. Der Auftrag lautete zu erkunden, woher dieser Ork gekommen ist. Doch er trug kein Wappen, keine Kennzeichen, nichts! Trezekat befahl, das Ungeheuer zu stellen. Es war nicht schwer, waren doch genug Spuren da. Umzingelt stand er da, fast schon ein wenig ängstlich. Trezekat trat hervor: „Zu welchen Volk gehörst du?“ fragte er forsch. Doch der Ork gab keine Antwort. Hatte er zu viel Angst zu sprechen, hatte er denn etwas zu verbergen? War er denn der erste von vielen weiteren? All das spielte keine nach seinem Schweigen keine Rolle mehr. Um Mitternacht wurde der Ork wieder freigelassen und er rannte um sein Leben. Es dauerte nicht lange, bis ihn die Schattenmeister eingeholt hatten. Nach drei Hieben war der Ork nur mehr ein Haufen Fleisch und Gedärme die sich am Felsen verteilten. Bis zuletzt gab er sich nicht zu erkennen und musste den Preis bezahlen.

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Re: [Geschichte] Erzählungen aus dem Reich der Schatten

Beitrag von Seregeth » Mo 14. Nov 2016, 13:38

Seit zwei Wochen war helle Aufregung in den Lagern der Soldaten zu beobachten. Wildon schaute fast jeden Tag mindestens einmal dorthin. Er hatte sich mit seinen Brüdern ein Baumhaus gebaut, dass einen guten Überblick gab. Doch heute geschah etwas mehr. Die Tore der Burg öffneten sich und in Reih und Glied marschierten hunderte in schwarz gewandete und teilweise gerüstete Einheiten Richtung Norden. Wildon kletterte rasch von seinem Baumhaus hinunter, lief zu seinen Brüdern und begann sofort zu erzählen. Erst wollten ihm die Brüder nicht glauben, doch als sie die Schritte der Soldaten hören gab es keinen Zweifel mehr.
Die Neugier hatte die Brüder gepackt und sie machten sich wieder auf dem Weg zu ihrem Baumhaus. Gespannt saßen sie oben. Neben all denen, welche Waffen trugen gab es noch ein paar, die besonders interessant waren. Sie schienen fast durchsichtig, bewegen sich geschmeidig über die Wiese. Einige von diesen hatten auch Kisten bei sich und andere wiederum trugen zusammengeschnürte Pakete von Büchern. Aufgeregt zeigte Wildon auf eine Frau, welche an der Seite der Kolonnen ging. Er erkannte sie. Es war die Frau die vor langer Zeit hierher kam und mit der hier so viel Veränderung kam. Wildon erstarrte vor Angst, als die Frau zu ihm blickte und ihre Hand auf ihn richtete. Er hörte noch seine Brüder hinter sich schreien, als er schon selbst die Hitze spürte, welche sich von immer weiter ausbreitete und alles hinter, unter und rund um ihn zu verzehren begann.

„Im Monat „Fallendes Laub“ des Jahres 31 im zweiten Zeitalter haben Truppen der Schatten etliche Regionen rund um das Reich der Schatten besetzt. Ziel der Mission ist es, angehörige des vor kurzem gefassten und getöteten Orks zu finden, welcher auch nach seinem Tod keine Informationen preisgab. Die Herrscher der Nachbarn wurden über den Status informiert.“ So berichtete es der Advokat der Schatten dem Herrscher. Doch dieser wusste längst, was geschehen wird. Es wurde schon länger versucht den Kontakt mit den Nachbarn wieder zu intensivieren. Gerade einmal das Auftauchen des feindlichen Orks hat diese zu einer kurzen und nichtssagenden Antwort bewegt. Es konnte nicht sein, dass im Umfeld der Schatten feindliche Spione ihr Unwesen trieben.
Konnten, oder wollten die Nachbarn keine Aktionen dagegen setzen? Es war einerlei! Bis zum Ende der Mission wird die Besetzung der Lande fortgesetzt. Entweder sind die Nachbarn bereit der Gefahr ins Auge zu sehen und etwas gegen die feindlichen Spione zu unternehmen oder die Macht der Schatten wird dies selbst tun.

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Re: [Geschichte] Erzählungen aus dem Reich der Schatten

Beitrag von Seregeth » Di 22. Nov 2016, 13:04

Wo man hinsah lagen tote Zwerge der Durgim. Der Boden des ehemaligen Waldes war in Blut getränkt. Der Mond stand hoch oben am Himmel. Gemeinsam mit dem aufgekommenen Herbstnebel bildete es eine gemalte Symphonie des Todes. Einheiten der Schatten begannen die umliegenden Dörfer zu sichern und stellten Wachen auf. Vereinzelte Milizen von Zwerge sollen sich laut Berichten noch in der Gegend aufhalten. Hamlitar schritt über das Schlachtfeld und trug die Eroberungen in eine Liste ein. Zufrieden sah er hinüber zu Armee, welche gerade angekommen war und begann, das Lager aufzubauen. Es war ein kleines Scharmützel gewesen, und doch waren zwei treue Schattenmeister gefallen. Wenn die Sonne aufging würden Ihre Körper zu Staub zerfallen und ihr Geist wird die Kräfte der anderen stärken.

Der Platz vor der Zwergenfeste vom Volk der Braunbärte war leer geräumt. Ringsum die Absperrungen tummelten sich hunderte Bauern und weitere Zwerge die sehen wollten, was passiert. Es war keine Hinrichtung angesetzt und der Herrscher hatte auch keine Ansprache angekündigt. Die Sonne war schon länger untergegangen. Ein paar Fackeln erhellten den Platz. Aus der Entfernung hörte man ein brummen, zwischen, pfeifen, etwas nicht genau zuordenbares. Einige blickten sich um und sahen hinauf. Ein Luftwirbel näherte sich. Er drehte sich schnell, kleine, violette Blitze zuckten entlang des Luftwirbels. Rasch näherte sich der Wirbel dem Platz. Es war ganz offensichtlich, dass der Wirbel hierher unterwegs war. Einige wichen zurück und hielten sich die Hände schützend vors Gesicht. Der Wirbel setzte auf den gestampften Boden auf. Er schwächte sich langsam ab und gab den Blick auf eine Person frei. Es war eine hochgewachsene Frau mit langen, blonden Haaren und leichenblasser Haut. Thergrem Braunbart persönlich trat hervor. Freundliche Begrüßungsgesten wurden ausgetauscht und anschließend führte der Weg die beiden in den großen Saal der Zwergenfeste.
Thergrem saß auf seinem Stuhl am Tisch der reichlich gedeckten Tafel. Ein Schwein, ein Ochse, sogar der kürzlich erlegte Bär war am Spieß beraten und feierlich angerichtet worden. Er hatte reichlich zugelangt bei dem üppigen Mahl, denn so etwas gab es auch in seinem Reich nicht jeden Tag. Während des Essens wurde gesprochen über die Welt und was so vor uns liegt. Der weite Ozean war aus dem Chaos aufgetaucht und wartete darauf beherrscht zu werden. Als der Tisch geräumt wurde war das Essen seines Gastes gänzlich unberührt.
Die Gespräche gingen noch weiter. In ruhigerer Atmosphäre. Thergrem saß auf seinem Thron. Die blonde Frau ging um ihn herum; flüsterte ihm ins Ort, strich mit der Hand durch sein Haar, strich über seinen Bart. Er lauschte ihren Worten achtsam. Sie sprach leise und so erfordertes es einiges an Konzentration alles zu verstehen.

Es dauerte nur eine Woche, ehe all die anderen Zwerge und Zwergenmilizen zusammengetrieben wurden. Viele von Ihnen waren total verdeckt. Im Bart klebte noch der Dreck aus den Verstecken, wo sie sich verkrochen hatten. Manche von den Zwergen klammerten sich verzweifelt an ihre Speere und stocherten wie wild in der Gegend herum wenn eine der Wachen sich näherte. „Was tut man nur mit diesen armseligen Kreaturen?“ fragte ich Hamiltar des Öfteren. Er wartet noch auf weitere Befehle. Er wusste, dass in Zeiten wie diesen viel Diplomatie betrieben wurde. Die ganzen Herrscher versuchten sich auszurichten, was hier nicht alles schief lief. Wie man denn das alles hätte verhindern können. Hamiltar war einer, der die harte Arbeit am Schlachtfeld bevorzugte. Nicht dieses Briefe schreiben.
Endlich kam der Befehl. „Töten“ stand auf dem Zettel, den der Bote gebracht hatte.

Die Tür zum Thronsaal ging auf. Der Schatzmeister kam herein um seinen wöchentlichen Bericht abzugeben. Als die Tür geöffnet war und er seinen Blick hob erschrak er. Er hatte nicht damit gerechnet, dass noch jemand hier war. Die vielen Zahlen mit denen er jeden Tag zu tun hatte mussten ihn völlig vergessen lassen haben, dass hoher Besuch im Haus war. Thergrem erhob sich und bat neben dem Schatzmeister noch den Heermeister und die führenden Generäle zu sich. Er eröffnete ihnen seine Visionen für die Zukunft. Thergrem erzählt vom Erstarken des Zwegenvolkes der Braunbärte. Von glorreichen Schlachten und vollkommenen Siegen. Hinter ihm stand diese Frau. Sie sah zufrieden aus. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen.
Der Schatzmeister hatte arge Zweifel angemeldet als Thergrem endete. Er plädierte für eine andere Lösung, eine, welche die Staatskassen schonen würde. Sein Blick viel immer wieder zu der Frau hinter Thergem. Sie war so viel größer als der Herrscher der Zwerge. Sie war so anders. Als sich ihre Blicke trafen begannen seine Zweifel zu schwinden. Er versank in seinen Augen. Immer weniger wurden seine Bedenken und schlussendlich begrüßte er die erwarteten Pläne.

Hamiltar stand auf der kleinen Anhöhe. Neben ihm waberte das Chaos, hinter ihm die glanzvolle Hauptstadt der Schatten, neben ihm das Leichenfeld. Doch vor ihm lag eine Zwergenstadt. Die Heimat der Durgrim. In den vielen Fenstern der kleinen Häusern brannte eine Kerze. Sogar des Nachts war hektisches Treiben. In Anbetracht dessen, was sich in unmittelbarer Nähe abgespielt hat war dies durchaus zu verstehen. Aus der Ferne beobachtete er. wie die Armee ihre Stellungen bezog. Schon bald würde auch hier das töten beginnen.

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