In den Gewässern nördlich der Schattenlande

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In den Gewässern nördlich der Schattenlande

Beitrag von Thalian » So 17. Aug 2025, 08:01

Auf hoher See an Bord der Trireme Schattenkreuzer
1. Woche Nebeltage 10
Tagesanbruch

Kapitän Wladis Bauerfeind trat an Deck. Die See war ruhig, wie es die meiste Zeit auf der langen Reise von der Kolonie Südland zurück in den Heimathafen Schattental der Fall gewesen war. Eine stetige Brise aus nordwestlicher Richtung füllte die Segel der Trireme und schon das Schiff verlässlich voran. Ein kurzer Blick achtern zum Himmel - der Nordstern stand genau dort, wo er sein sollte. Auch die übrigen helleren Sterne waren zu sehen. Wladis nickte zufrieden und trat zum Steuermann.

„Guten Morgen Käptn!“ - „Guten Morgen.“ Nun sah Wladis im Südosten den fernen Leuchtturm von Kap Untiefen aufblinken. Sie waren wie geplant auf Kurs. „Nicht mehr weit bis zur Küste, was, Navigator?“ - „Ja Käptn, sollte bald in Sicht kommen.”

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Vor der Küste der Untiefen

Beitrag von Thalian » So 17. Aug 2025, 08:48

Als eine Stunde später die Sonne aufging, kam die Küste von Untiefen in Sicht, und der Ausguck meldete „Land in Sicht”. Aber da war noch mehr zu sehen: „Irgendwas großes, aber kein Krake, dafür ist es zu lang. VIelleicht ein Schiff!“
Wladis ließ seinen Navigator auf Kurs bleiben, um der Küste näher zu kommen, und das gesichtete Ding würden sie dabei auf Steuerbordseite passieren.

Zehn Minuten später kam die Meldung: „Das Ding ist kleiner geworden, aber jetzt sind es zwei!“ - „Zwei was?”- „Nicht erkennbar!“
„Schickt Helmis rauf in den Ausguck!”, befahl Wladis Bauerfeind. Helmis hatte von allen an Bord die schärfsten Augen, konnte aber auch gut mit dem Kochlöffel umgehen und war deshalb selten den gewöhnlichen Aufgaben der Matrosen zugeteilt.
Als Helmis sich anschickte zum Ausguck hinaufzusteigen, rief dieser von oben: „Jetzt seh ichs! Ein Langboot! Und ein Krake!“

„Alle Mann an Deck!“, befahl Wladis.

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Das verlassene, treibende Langboot

Beitrag von Thalian » So 17. Aug 2025, 09:21

Eine weitere Stunde später hatten sie die Stelle erreicht. Der Krake hatte das Interesse verloren, oder er hatte gespürt, dass er der bewaffneten Mannschaft der Trireme unterlegen war- jedenfalls war er abgetaucht und ließ sich nicht mehr blicken. So näherten sie sich dem ziellos treibenden Langboot, machten fest und vertäuten es an Bug und Heck. Dann schicke Wladis einen Trupp hinüber, um sich ein Bild von der Lage zu machen.

Der Schiffsname war noch halb zu lesen: OS Uferli... - also Ork-Schiff. Es musste sich um ein Langboot der Rennhorden handeln. Der Bug war verzogen, und Planken waren abgebrochen. Der Mast war in der Mitte geborsten, das Segel abgerissen, es lag in mehreren Fetzen auf Deck. Jedoch waren sonst keine Schäden von außen zu erkennen. Wenige Minuten später kam vom Erkundungstrupp die Meldung, dass niemand an Bord sei. Unter Deck herrsche jedoch ein fürchterlicher Zustand. Die Vorräte waren vergammelt und verbreiteten einen nicht zu ertragenden Gestank. Ein Dutzend Ratten huschten in den Resten herum, und der Boden war mit einer Handbreit Wasser bedeckt. Eine tote Möwe schwamm darin. Kein Logbuch wurde gefunden. „Aber wenn man das ausgemistet hat, siehts gar nicht so schlecht aus. Mast und Segel müssen erneuert werden, und an ein paar Stellen muss der Zimmermann ran.”

Wladis überlegte. Ein oder zwei Mann seiner Mannschaft konnte er entbehren, es waren nur noch ein paar Tage bis Schattental. Mit dem Boot im Schlepptau wäre es zu riskant, das Kap der Untiefen zu umsegeln. Aber die Stille Bucht war nah.
Er wandte sich an den Steuermann. „Brendis, Du steuerst das Boot in die Stille Bucht. Bei dem ruhigen Wetter sollte das kein Problem sein. Wir flicken das Segel notdürftig und geben Dir genug Proviant mit. In drei, vier Tagen könntest Du dort ankern.“

Von Schattental würden sie Jon, den Schiffbauermeister mit einer Ladung Holz zur Stillen Bucht schicken, um das Langboot wieder flott zu machen.

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