Kapitel 1: E-Fall Oblast Nirzni-Nowgorod, elfterZyklus, Spätwinter
"Aaach-TUNG!"
Das Knallen der Stiefel signalisierte die Bereitschaft der Truppe. Zufrieden wandte dllemp sich um und schlug sich mit der Faust auf die gepanzerte Brust.
"Pluror! Minor dllemp! Melde ersten Zug Alpha aufgerödelt und vollständig angetreten!"
Sein Gegenüber klopfte sich seinerseits an die Brust und ließ ein kurzes "Rühr'n!" über den Burghof schallen. Nicht, dass auch nur einer der Zwerge in der Lage gewesen wäre, sich annähernd zu entspannen. Halb fürchtete, halb hoffte dllemp, dass kaplaCH seinen üblichen Witz machen und nach einem Löffel fragen würde. Doch die folgende Stille, nur ganz zart unterbrochen vom allgegenwärtigen Rauschen der Zeltstadt, sagte ihm alles, was er über die Stimmung seiner Leute wissen musste. Auch wenn das hier das Militär war: So viel formale Korrektheit auf einmal gab es sonst nur bei Bestattungen und nach Geburten – zu welchen Gelegenheiten man sich grundsätzlich in zivil begab. Und auch das Gesicht des Plurors sagte überdeutlich, dass er lieber mit einem der Soldaten eine Partie khadiskott gespielt hätte, als hier zu stehen und die Befehle zu erteilen, die er erteilen musste.
Der Battaillons-Cheff holte tief Luft, murmelte "na schön" und hob an: "Soldaten! Zwerge! Freunde!" Seine Stimme versagte und er musste sich kurz sammeln. "Wir haben einen E-Fall reinbekommen. Es ist an der Zeit, dass Ihr die Eure Ausbildung in der Praxis Früchte tragen lasst. Euer Auftrag lautet, als avant garde nach norden auszurücken und das Trollherz zu sichern, bis wir Verstärkung schicken und die Scheiße unter die Hufe bekommen können. Benehmt Euch anständig – aber sorgt vor allem dafür, dass Ihr lebend zurück kommt! Wir haben hier genug um die Ohren und ich habe absolut keine Lust, auch noch ein Schiff anfordern und Richtung Schlummergrund schicken zu müssen!"
Natürlich, dachte dllemp. Sie würde jedem die Augen auskratzen, der uns auch nur schief anschaut und danach erst richtig sauer werden. Aber als Oberbefehlshaber wird man nunmal vor allem am Stützpunkt seines Battaillons gebraucht und wir werden eine Art Außenposten bilden. Hat ja auch nie jemand behauptet, dass Krieg etwas Leichtes wäre. Und so langsam dämmerte ihm, dass er seinen persönlichen Angriff schon längst hätte fahren sollen, bevor er befördert worden war und der ganze Mist hier losging. Im Frieden sprach nichts gegen irgendetwas. Aber jetzt...konnte alles passieren. Vor allem Unangenehmes.
Der Pluror fuhr fort: "Feldwebel, Decladioden: Macht alles zum Abmarsch bereit. Ich gebe Minor dllemp jetzt die Details. In einer Stunde seid ihr unterwegs. Für die Freiheit! SEMPER CREDENS --"
"-- IUSTITIAM!", antworteten hundert Kehlen wir ein Zwerg.
dllemp hätte weinen mögen. Größtenteils vor Stolz.
~.~
Re: [Geschichten] Blut, Stein und Flamme
Verfasst: Do 14. Jul 2016, 01:03
von nemo
Kapitel 2: Zerrissen
"Herein!"
Einmal mehr fragte CHaCH sich, wie dRakha es fertig brachte, stets vor seinem Klopfen zu wissen, dass er da war. Irgendwann hatte die Stimme gemeint, sie würde das Geheimnis an ihren Nachfolger weiter geben. Und nein. So viel Ärger war im seine Neugierde dann doch nicht wert. Er hielt es wie die meisten seines Volkes und mied die Politik so weit es nur ging. Natürlich war er als Sekretär eines Mitgliedes der Vollversammlung der Föderation gefährlich dicht an der Macht dran und alle seine Freunde hatten immer ein besonderes Auge auf ihn -- der Fall des teRup galkha, gewesener Stimme von Charlottenburg, hatte sich nicht lange geheim halten lassen und zu der weit verbreiteten Überzeugung geführt, Macht sei so etwas wie eine ansteckende Krankheit, die einen um den Verstand bringen würde. Als Gelehrter und -- zugegeben -- sehr neugieriger Erforscher von Sprachen hielt CHaCH dies natürlich für nichts weiter als bierseliges Geschwätz. Aber warum ein Risiko eingehen, sagte sein Zwergenverstand, hauptsache, irgendjemand macht den Job. Hauptsache, nicht ich. Ich kann gut mit Sprachen. Es reicht doch, wenn ich jenen diene, die sie nutzen, um zu zanken.
Er öffnete die Tür und betrat das Arbeitszimmer. Die letzten Strahlen der untergehenden Sonne schienen gerade durch das Fenster, vor dem die Stimme stand und in den Burghof hinunter schaute. Soweit CHaCH sich erinnern konnte, musste es in etwa die Zeit sein, zu welcher der Voraustrupp nach Norden in Bewegung gesetzt werden würde. Er seufzte. "Wenn niemand dies wollte, warum tun wir es dann?"
"Korell hat eine sehr überzeugende Ansprache gehalten" beantwortete dRakha die Frage, die CHaCH sich eher selbst gestellt hatte.
"Der zweibergige, Cheff?"
"Er kann sich einiges leisten."
Natürlich. Drei Reiche würden fallen müssen, bevor dem Föderal des Wahlkaisers irgendeine Gefahr drohte.
"Und er nutzt seine Zeit, um über Dinge nachzudenken, die uns anderen im Getümmel des Alltagsgeschäftes entgehen."
Der Sekretär fühlte Protest in sich aufsteigen.
"Es sind nicht seine Leute, die in Gefahr geraten und vielleicht zu ihren Ahnen fahren müssen!"
"Wenn er Recht hat und wir nichts tun, könnten wir alle untergehen – und es nichteinmal bis zu unseren Ahnen schaffen."
"Und wenn er nicht Recht hat, wird alles nur unnötig schwer."
Die Stimme drehte sich um und versetzte ihm eine Ohrfeige. Ungläubig starrte CHaCH sie an.
"Was, mein Guter," fragte dRakha scharf, "würdest Du tun müssen, wenn ich Dir jetzt nicht erklärte, dass dies der Demonstration genau unserer Lage diente?"
"Wir wären---" Er schluckte "WIr wären verfehdet, Cheff. Es wäre ein unprovozierter Angriff."
"Eben." dRakha neigte sich zu ihm und küsste ihn auf die getroffene Stelle.
"Genau deswegen." Die Stimme der Stimme war jetzt ungewöhnlich weich. "Ich sage Dir, dass ich Dich schlug, damit Du weißt, wie es unserem ganzen Volk erging. Uns hier oben und unseren Vettern im Süden. Seit mehr als einem Zyklus. Nun kennst Du den Grund und wir sind nicht verfeindet. Aber unserem Volk wurde keiner Erklärung gegeben. Keine Wiedergutmachung angeboten. Wir können nur zurück schlagen oder von unserem Foltermeister zermalmt werden."
"Noch...", konnte CHaCH nur hauchen.
Unwillig wandte dRakha sich wieder zum Fenster.
"Ja! Noch ist der Tag nicht erreicht. Noch haben wir ein paar Stunden, deren eine uns Erlösung bringen könnte! Aber Du kennst die Korrespondenz. Denkst Du ernsthaft, der Feind würde nachgeben?"
Der Sekretär straffte sich.
"Ich denke", sagte er im Ton vollster, aufrichtiger Überzeugung, "dass nichts sicher ist, das noch nicht geschehen ist. Zur Mitternacht werden wir wissen. Bis dahin ist all unsere Sorge..."
"...nutzlos? – Du warst derjenige, der die Vorbereitungen in Frage stellte. Nur ein Funke Friedenswille, und wir beordern Alpha Eins zurück und alles war bloß eine verschärfte Feldübung."
"A proposito,,,"
Und von einem Herzschlag auf den anderen war die merkwürdig melancholische Stimmung der Stimme wie ausgeschaltet. Als sie sich an ihrem Schreibtisch niederließ, CHaCH fokussierte, den Federkiel fest, doch nicht verkranpft in der ungewöhnlich schlanken Hand hielt, bereit sich in ihrer privaten Chiffre Notizen zu machen, war sie wieder ganz der Zwerg, bei dem CHaCH sich einst beworben hatte, wie ein stählernes Schwert, hart und biegsam zugleich, mit einer Aufmerksamkeit, die eine Schneeflocke im Fallen zerteilen konnte.
"Gibt es irgendetwas neues?" fragte sie.
Unwillkürlich stand CHaCH stramm, als wäre er ein Soldat, den jemand ins Achtung gestellt hätte.
"Vom Feind: Nichts. Der Zeitlose: Wie immer."
Unmerklich sackte dRakha in sich zusammen, als hätte jemand seinen schmalen Schultern noch ein paar Zentner mehr an Last auferlegt. Doch da er wusste, was von ihm erwartet wurde, fuhr CHaCH unbeirrt fort:
"Die anderen Föderale: Schicken ihre besten Wünsche und die Mitteilung, dass sie sonst leider nichts schicken können."
"So miserabel wie gewohnt", murmelte die Stimme, das Haupt über das Pergament gesenkt, eilig Runen werfend.
"Und außerdem", ergänzte der Sekretär mit erhobener Stimme, "haben sie zugesagt, das Projekt skaCHalla umzusetzen."
dRakha lachte auf. Nicht wie über einen guten Witz, sondern eher wie jemand, der eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte und sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt fand*.
Schließlich fiel die Stimme lachend vom Stuhl** und der Sekretär streckte ihr - selbstverständlich in aller Diskretion -- eine Hand entgegen, ihr aufzuhelfen. Als dRakha ihm das Gesicht zuwandte, sah CHaCH Tränen im Barte seines Cheffs verschwinden.
~.~
Re: [Geschichte] Blut, Stein und Flamme
Verfasst: Mo 7. Nov 2016, 18:42
von nemo
Kapitel 3: Nachtschatten
Oblast Nirzni-Nowgorod, Nordgrenze.
Elfter Zyklus, Spätwinter.
"Halb durch."
"Dein Ernst?! -- In Ordnung. Geh die Uffze einsammeln. Und bring mir was mit, wenn Du keRi siehst."
Vorsichtig stellte der Skalar das Stundenglas auf den Boden und schaute dllemp noch einmal unsicher an. "Keine Sorge", meinte dieser, "Ich übernehme eben kurz Deinen Posten, und Du vertrittst die Ordonanz, die man mir zuzuteilen vergessen hat. Im Feld muss man eben manchmal improvisieren. Es wird uns kein Sandkorn verloren gehen." Hastig salutierte der junge Soldat und schob ab, während der Minor einmal mehr fasziniert war, wie unterschiedlich die Zwerge waren, die es auf die eine oder andere Weise zur Armee verschlagen hatte. Zum Beispiel keRi, das Original von Alpha Eins. dllemp war sich sehr sicher, dass es einen wie ihn nicht noch einmal im ganzen Haufen gab. Der alte Zwerg hatte es sich zur Aufgabe gemacht, dafür zu sorgen, dass keiner seiner Kameraden in den raren und zumeist kurzen Pausen Zeit darauf verschwenden musste, seine Pfeife zu stopfen. Außerdem kümmerte er sich hingebungsvoll um Paulchen, das Ein und Alles des Zuges. Beim Gedanken daran musste dllemp unwillkürlich lächeln. Er hatte von Völkern gehört, die ihren Soldaten eintrichterten, um keinen Preis ihre Feldzeichen zu verlieren oder beschädigen zu lassen. Wie seine Leute wohl reagieren würden, wenn dem Kamel jemals irgendeine Gefahr drohen sollte?
Dann war da hnkech, seiner Statur und Gewissenhaftigkeit nach hervorragend zum Feinmechaniker geeignet. Stattdessen versah er jetzt den Posten des Skalars, des Zeitmessers seines Zuges – und gelegentlichen Laufburschen. Er liebte seine Sanduhr und den Sextanten. Und immer wieder staunten seine Kammeraden, wie scheinbar mühelos er den schweren Rucksack mit all den Tabellen und Himmelskarten mit sich herum trug.
"Minor! ..."
dllempp wandte sich um und winkte ab, während hnkech sichtlich erleichtert wieder seine Position einnahm.
"Keine Zeit für Formalitäten. Weniger als eine Viertelstunde bis Null. Keine Meldung aus der Hauptstadt. Versetzt die Leute in Marschbereitschaft. Bei Sonnenaufgang müssen wir tief genug drin sein, um uns eingraben zu können."
~.~
Irgendetwas fehlte, und das machte ihn nervös.
Er zählte seine Arme und Beine - Alles da. Seine Waffe lag neben ihm. Die Rüstung? ... ah, mit einer Decke umschlagen als improvosiertes Kopfkissen. Allgemeine Stille. -- Kopfkissen? Plötzlich wurde es hell.
"Guten Morgen, Minor!", dröhnte keRi ihn gut gelaunt aus dem Zelteingang an. "hnkech geht's wieder gut, alles ruhig geblieben die letzten zwei Tage. Hier, nimm erstmal eine Fettsuppe."
Benommen richtete dllemp sich auf. "Zwei Tage? Ich wollte doch nur..."
"hra, Du hast so fest geschlafen, dass ich den Jungs gesagt habe, sie sollen Dich gefälligst in Ruhe lassen. Hast Dir wirklich eine sehr gute Stelle für die Pfeifenpause ausgesucht. Gib nen Bach in der Nähe und ein bisschen frühes Kleinwild zum jagen. -- Jetzt schau mich nicht so besorgt an. Was hätten wir denn nach Hause melden sollen, wenn Du Dich umgebracht hättest? 'Suchen weiter den Feind, brauchen neuen Offizier'? Ich bitte Dich!"
dllemp nahm einen Schluck von der heißen Suppe. Als sich die Wärme in seinem Körper verteilte, bemerkte er, was er beim Aufwachen vermisst hatte: Seine Muskeln und Gelenke hatten ihren Dauerprotest eingestellt.
"Mal ganz unter uns", keRi hatte jetzt die Stimme gesenkt, "Offiziere stehen höchstens als Ehrengarde Wache, aber doch nicht nach einer Woche Gewaltmarsch durch nächtliches Unterholz. Jaja, Du bist jung und willst Dich beweisen und ein gutes Beispiel abgeben und alles, aber wenn Dein Skalar sich das nächste Mal den Knöchel verstaucht und das Kamel überladen ist, dann teil sein Gepäck doch lieber auf drei andere Kameraden auf, statt es auch noch selber zu schleppen. -- Übertreib's einfach nicht, in Ordnung?", fügte er mit einem schiefen Lächeln hinzu.
"Warum bist du eigentlich nicht Feldwebel geworden?"
"Zu viel Papierkram. Deswegen bin ich ja auch nach oben gekommen. Konnte mich da unten nicht mehr retten vor Briefen. Aber hier..."
"Liegen wir wirklich so gut?"
"Allerbestens. Gute Aussicht, kaum Einsicht. Können sogar ein ungedecktes Lagerfeuer brennen lassen. Gestern ist der erste Versorgungszug angekommen. Hab ein paar Aufklärer losgescheucht. Schlage vor, wir warten auf deren Berichte, bevor --"
"Schon gut! Ich werd ab jetzt auf etwas kleinerer Flamme kochen."
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[sRbskanische Geschichten] Blut, Stein und Flamme
Verfasst: Mi 16. Nov 2016, 21:09
von nemo
Letztes Kapitel: Leere
sRbrchanta (unbekanntes Land),
nördlich der Oblast Nirzni-Nowgorod,
elfter Zyklus, Frühling
"Ähm..."
Um dllemps Nerven stand es nicht zum Besten.
Zwar hatte er sich keRis Rat zu Herzen genommen und deligierte jetzt mehr. Leider hieß das aber auch, dass in seinem Kopf nun mehr Platz war, um sich Sorgen zu machen.
Durch die verdeckte Natur der Operation verspäteten sich die Versorgungszüge regelmäßig, weil sie ihn nicht finden konnten. Sein Trupp mochte den Anblick der Bäume des Trollherzer Waldes kaum mehr ertragen. Ständig mussten sie auf der Hut vor eventuellen Gegnern sein, die sich buchstäblich in jeder Bodensenke verbergen konnten. Außerdem bockte das Kamel in letzter Zeit immer häufiger und wenn Paulchen unglücklich war, waren alle unglücklich. Sogar der ewig gut gelaunte kaplaCH.
Auf der Haben-Seite hatten sie, bis auf drei Backenzähne durch Huftiereinwirkung (laut offiziellem Bericht vorsichtshalber eine Wildpferd-Stampede) bislang keinerlei Verluste erlitten. Und die Späher hatten eine scheinbar in Feindeshand befindliche Befestigungsanlage entdeckt, schön in einer Flussschleife gelegen, welche eine kleine Lichtung durchquerte. Also hatte er beschlossen, das Schanzwerk und seine Besatzung zu Geiseln der Föderation zu machen. Vielleicht kamen sie alle dadurch schneller nach hause. Nur: Als die Helden von Alpha Eins die Lichtung schließlich erreicht hatten, fehlte von beidem jede Spur. Und zwar im Umkreis von fünfzehn Tagesmärschen, wie sich bald herausstellte.
-- Und das alles wurde durch hnkechs schlechtes Gewissen ihm gegenüber nicht besser, das diesen effektiv daran hinderte, außerhalb von Notfällen ordentlich Meldung zu machen.
"Spuck's einfach aus."
"Neue Ordres aus dem Hauptquartier. Technisch gesehen haben wir den Krieg wohl verloren."
Der Minor schloss die Augen und nahm einen langen Zug aus der Pfeife, die keRi ihm geschnitzt hatte.
"Haben wir eine neue Codier-Anweisung oder ..."
Noch während sein Cheff sprach holte der Skalar bereits Luft.
"Er ist uns abhanden gekommen."
"Der ganze Krieg?"
"Jedenfalls der Gegner. Vollständig. Nicht bloß der kleine Trupp hier. Und damit wohl auch der ganze Krieg, ja."
"Dann haben wir doch gewonnen!"
"Wir haben doch gar nichts gemacht."
dllemp dachte an die vergangenen Wochen zurück.
"Ziemlich anstrengendes Nichts. Und erstaunlich, wie oft das hilft, nicht wahr? -- Gibt es weitere Befehle, oder dürfen wir hier weiter mit der Botanik fraternisieren?"
hnkech lächelte.
"Ähm, tatsächlich sollen wir nach Norden zur Küste vorrücken, dort einen Zeitlosen Verband treffen und, äh, vorläufig das örtliche Bataillon des neuen Nordbezirkes darstellen. Alpha zwo und drei sind wohl in der Nähe und sollen nachkommen." Na toll, dachte dllemp, weiter weg von der Hauptstadt ging es wohl nicht. Laut sagte er: "Wäre das alles?"
"Ähm...Nein. Du bist zum Pluror befördert. Undaswäredannalles."
Oh...
Darauf noch einen Zug aus der Pfeife, während er sich sehr genau seine nächsten Worte überlegte.
"Na schön, Decladion, treibe Minor keRi auf und lass ihn alles in Marschbereitschaft versetzen. Meldung in einer halben Stunde."
~.~
Ein Nachwort zum ersten Teil, zugleich Vorwort zum zweiten
Spoiler!
Nunja, mitten in dem, was eigentlich den Anfang darstellen sollte, das komplette Konzept zu ändern, ist noch keinem Werk gut bekommen.
Ursprünglich sollte es die Erzählung des Konfliktes zwischen den Talimar und den sRbska werden, hauptsächlich aus Sicht der Zwerge mittendrin, mit vereinzelten Abstechern in die oberen Etagen der Kommandokette, vom Stil her eine Mischung aus MASH und Nam (falls das noch jemandem was sagt).
Dann sind die Talimar verschwunden und mit ihnen mein absoluter Lieblingsgegner. So bedauerlich manche Entgleisungen zwischen uns in der Diplomatie waren: Ich mag einen guten Kampf und der Antagonismus zwischen uns fehlt mir.
Bleibt nur, mich still zu verbeugen und zuzugeben: Ich hab verloren. Fantasya hat etwas verloren.
~.~
Da eine großer dramaturgischer Bogen unter dem selben Titel nun nicht mehr ohne größeres Biegen und Brechen möglich ist, ich so einen hübsch reißerischen Titel aber auch nicht ganz umsonst verbrannt haben möchte, wird Blut, Stein und Flamme zu einer spielbegleitenden Episodensammlung umgewidmet. wobei die einzelnen "Teile" längere Erzählbögen in einzelnen Kapiteln darstellen und untereinander durch Zeit, Personen und Orte miteinander verbunden bleiben. Sub-Plot und herauslesbare Hintergründe nicht ausgeschlossen.
Der Vorteil: Es wird nicht mehr hauptsächlich ums Militärische gehen. Der Nachteil ist natürlich, dass es nicht mehr hauptsächlich ums Militärische gehen wird. Und, dass wir Alpha Eins (ONN) vorerst verlassen.
Teil zwei trägt den Titel "Südluft" und ein paar Kapitel stehen bereits. Wie viel es wird, wird davon abhängen, was im Spiel passiert und wie ich zum Schreiben (und vor allem Korrekturlesen) komme.
Zeit, in aller Bescheidenheit um Feedback zu fragen.
Dass das bisher Geschriebene nicht übermäßig fantasy-haft, dafür extrem dialoglastig geworden ist und die nicht-dialogischen Teile vor allem aus Exposition besteht -- schmerzhaft bewusst.
Aber: Was hält das geschätzte Publikum davon?