Fantasya

Mir wurde eine Geschichte aus den Zeiten der uralten Vorväter zugetragen, welche auf Steintafeln in lange vergessenen Stollen unter Stokka gefunden wurden und deren Entzifferung erst neulich gelungen ist.

Der große Gebirgsrücken der den Kontinent Usmäa von Südwesten nach Nordosten durchzieht ward einstmals als Nebelgebirge bekannt. Einige der urtümlichen Bauern in den Bergen in die wir langsam vordringen bezeichnen es auch heute noch so.

Die Legende sagt, dass an der höchsten Stelle des Gebirges die Überreste des einstmals mächtigsten aller Zwergenkönigreiche verborgen liegen. Eisen und Gold sollen hier in unvorstellbaren Mengen gefördert und verarbeitet worden sein.
Ein verborgender Zugang liegt am Südende eines großen Sees in einem gewaltigen Talkessel. Die Kartographen wollen hier den großen See südlich des Herzogtums Alcar erkennen können.

Und es heißt, dass dereinst Elfen und Zwerge ein Bündnis an diesem Tor geschlossen hatten und reger Handel beide Reiche mächtig werden ließ. Es heißt aber auch, dass ein dunkles Geheimnis aus Feuer und Rauch über diesem verfluchten Ort liegt.

So gibt es doch Zeugnisse über die alte Zwergenheimat Khazad Dum auf dieser Ebene. Alte Steintafeln wurden im Osten gefunden, die keinen Zweifel daran lassen. Unerwartet kommt dies, dachten wir doch bisher, wir wären die Einzigen gewesen, die den Untergang überlebt und eine Passage hierher gefunden hätten.
Es war ein dunkler Tag, als vor unzähligen Zyklen der Kontakt unseres Vorpostens zur Hauptstadt Khazad Dum abriss. Ein Beben, wie es keines vorher und keines nachher je gegeben hat, so steht es in den heiligen Archiven. Alle Verbindungstunnel auf einen Schlag eingebrochen, keine Klopfzeichen im Fels und auch kein neuer Stollen zur Heimat konnte geschlagen werden, der nicht binnen kürzester Zeit wieder einstürzte. Für immer verloren wähnten wir das große Zwergenreich, das unsere Vorväter Heimat nannten.
Als nach so vielen Jahren der Fels abermals unruhig wurde und die Beben wiederkehrten, war das letzte Zeichen der Prophezeiung gewiss. So schickte sich die Sippe der Smaragdzwerge an, Ihre Enklave zu verlassen und fand eine Passage zu dieser Ebene, wo sie eine neue Heimat fand.
So muss es auch eine andere Passage geben, die von Khazad Dum auf diese Ebene führt, aufgetan durch die gewaltigen Beben zur Zeit des Untergangs. Anders sind die Funde nicht zu erklären. Was mag von der alten Hauptstadt geblieben sein?
Auch wenn es seit unserer Ankunft niemand mehr gewagt hat, in die Tiefen des Berges hinabzusteigen und nachzusehen, was noch übrig ist von unserer alten Enklave, so ist die Passage in den Untergrund nordwestlich von Rogolan-Stadt immer noch da. Nur ich und wenige Getreue, wissen, wo sie zu finden ist. Ich wage es nicht, eine Expedition zu entsenden. Noch nicht.
Vielleicht gibt es bald neue Kunde über die Passage im Osten, welche zur alten Hauptstadt führt

Aus dem Tagebuch von Rogolan IV
Fürst von Rogolan-Stadt
König der Smaragdzwerge